![Die filigranen Blüten der Kuckucks-Lichtnelke sind eine Augenweide.]()
FUHRBERG (hhs). Die Regenfälle im Mai haben auch in Burgwedel im kleinen Umfang dazu geführt, dass Bäche und Flüsschen über die Ufer getreten sind. Zum Beispiel die Wulbeck, der begradigte Bach, der aus dem Oldhorster Moor kommend durch den Hastbruch, die Reviere des Niedersächsischen Forstamts Fuhrberg irgendwo nördlich von Fuhrberg in die Wietze mündet. Ihr Wasser war in der vergangenen Woche beiderseits etwa 40 Meter über die Ufer getreten.
Jetzt, wo das kleine Hochwasser wieder ins Flussbett zurück gewichen ist, stehen weite Teile des Grasbruchs in dezenter Blüte: Die Kuckucks-Lichnelken haben sich dort angesiedelt. Im vergangenen Jahr wurden einige wenige Exemplare bemerkt, in diesem Jahr ist es schon eine Massenvermehrung. Ein paar tausend dieser Feuchtwiesenblüher verleihen dem Grünland nun einen violetten Schimmer.
Der Namensbestandteil „Kuckuck“ verwundert ein wenig. Eigentlich trägt diese Lichtnelke ihn nur in ihrem Namen, weil sie jetzt zu dieser Zeit blüht, wenn der Kuckuck wieder ganz häufig seinen charakteristischen Ruf ins weite Land schickt. Das sind eben die Wochen von Anfang Mai bis Ende Juni. Danach ist dieser eigenartige Vogel, der einzige Brutparasit in unseren Breiten, wieder heimlich und still. Und die Kuckucks Lichtnelke hat weitgehend ausgeblüht.
Die Pflanze wird 30 bis 80 Zentimeter hoch. Ihre Grundblätter sind spatelförmig, die Stengelblätter lanzettlich. Die Blüten haben etwa vier Zentimeter Durchmesser, sind auffällig wegen ihrer tief eingeschnittenen vierspaltigen Kronblätter mit ihren filigranen Zipfeln. Die Pflanze ist keinesfalls selten. Früher hat die Kuckucks-Lichtnelke eine unscheinbare Rolle in der Volksmedizin gespielt, ihre Samen galten wie die der Roten Lichtnelke zermahlen als Mittel gegen Schlangenbisse. Heute fristet sie ihr Dasein in menschlicher Nähe weitgehend als Zierpflanze an Gartenteichen.