![Die von Bürgermeister Alfred Baxmann (l.) und Pastor i.R. Rudolf Bembenneck (r.) enthüllte, erklärende Bronzetafeltafel neben der Friedensglocke (Mi.) war vom Burgdorfer Steinmetz Arnold Heins in ein Betonfundament eingelassen worden.]()
BURGDORF (gb). Nach der Friedensglocke haben nun auch die vieldiskutierten Wegweiser, die an den 2. Weltkrieg sowie an deutsche Flucht und Vertreibung erinnern sollen, einen sinnvollen Ort nahe der St. Pankratiuskirche auf dem zentralen Spittaplatz gefunden. Dazu wurde am vergangenen Freitagvormittag die von dem Burgdorfer Steinmetz Arnold Heins in einen Sandsteinblock eingelassene, erläuternde Bronzetafel mit der Überschrift „Pfeile der Erinnerung und Versöhnung“ unprätentiös enthüllt.
Vor den gut 40 Anwesenden dankte der Initiator, Pastor i.R. Rudolf Bembenneck, dem Stadtrat, der zur Gesamtfinanzierung 5.000 Euro sowie den 72 Spenderinnen und Spendern, die nochmals rund 9.800 Euro zur Realisierung bereitwillig beigetragen hatten. „Die neue Ausrichtung der Pfeile in Richtung Burgdorf und Friedensglocke ist zweifellos provozierend und wird bei manchen Betroffenen und Betrachter Unverständnis und Kopfschütteln auslösen. Aber die Symbolik soll veranschaulichen, dass viele Flüchtlinge und Vertriebene nach Burgdorf gekommen sind und hier ein neues Zuhause gefunden haben“, erklärte Bembenneck.
Glocke, Pfeile und die Erklärungstafel bilden ein zusammengehöriges Ensemble. Es wird die Erinnerungen an Krieg, Flucht und Vertreibung wachhalten und zugleich die geschichtlichen und politischen Zusammenhänge sowie deren gesellschaftlichen Konsequenzen ins Bewusstsein heben. Burgdorf sei eine Stadt mit Erinnerungskultur, die Geschichte nicht ausblenden und verklären, aber auch nicht verkehren will, so Bürgermeister Alfred Baxmann: „Deshalb sind die Pfeile auch Zeichen der Zukunft und werden dabei ebenso Zeichen der Sehnsucht bleiben.“